Lochkarten

Aus heutiger Sicht ist es fast ein Wunder, dass es doch so viele Schulen bzw. Stundenplaner auf sich nahmen, den Stundenplan auf dem Mainframe mit Untis zu erstellen.

Wie ist das abgelaufen?

Gerechnet wurde in einem Rechenzentrum. Solche Großcomputer gab es ja nur bei Institutionen wie Landesregierungen (Salzburg), Ministerien bzw. Kommunalverbänden (Düsseldorf, Hannover, Stuttgart, Freiburg, Ulm, Helsinki,..) oder Banken und Sparkassen (Wien). Das bedeutete für die Stundenplaner die Anreise zum Rechner mit allen Unterlagen zum Stundenplan.

Dort wurden Formulare ausgefüllt zu Stammdaten, Unterricht, Gewichtung etc.. Diese wurden abgelocht und dem Computer zugeführt. Dabei war die “Schulung“ der Stundenplaner wesentlich. Die bestand praktisch während der gesamten Mainframe-Zeit, darin, die Ausfüllregeln für die Formulare zu erklären. Schon ganz modern mit Overhead-Folien. Auch die Tagung in Salzburg hat mit solchen Formular-Schulungen begonnen.

Dann wurde gerechnet. Mit Glück kam dabei ein Stundenplan heraus (dicker Stapel Papier), bei „Eingabefehlern“ ein Fehlerprotokoll (dünner Stapel), bei Programmfehlern, die gottlob eher selten waren, ein Dump (dicker Stapel).

Dann konnte – als Reaktion auf den Stundenplan oder das Fehlerprotokoll, die Eingabe modifiziert werden – es wurden z.B. Stunden fixiert oder die Gewichtung verändert und ein neuer Lauf gestartet.

So eine Runde konnte schon ein bis mehrere Stunden dauern, es gab schon ordentliche Wartezeiten. Ein wahres Glück für Untis war Prof. Mayer vom akad. Gymnasium in Salzburg, der am ersten Halbtag dieser Prozedur mit den Worten „ich habe meinen Stundenplan“ zufrieden abgezogen ist. Ab da hatte jeder, der noch keinen Plan hatte, das Gefühl, es sei seine Schuld und nicht die von Untis.

Die erste Verbesserung der Abläufe brachte die Speicherung der Lochkarten auf Festplatte. Das war der Stand etwa Mitte der 70-er Jahre. So mussten jetzt nur mehr Korrekturen gelocht und eingelesen werden. Die Gefahr des sortierten Lochkartenstapels, der zu Boden fällt und dann mühsam per Hand wieder geordnet werden muss, war gebannt.